Mit Meisterschale nach Hause

160606_ARDZDF_Meister01Nach fünf Anläufen endlich auf dem Siegerpodest: Am Samstag, 4. Juni, hat die Auswahl der DW in Baden-Baden die 53. Auflage der ARD/ZDF-Fußballmeisterschaft für sich entschieden. Nach vier zweiten Plätzen in den letzten fünf Jahren holte sich das Team um Bahri Cani mit einer spielerisch und kämpferisch starken Leistung erstmals den Titel und damit die Meisterschale ins Bonner Funkhaus. 

Es war ein hartes Stück Arbeit für die Fußballer von Spielertrainer Bahri Cani. In einer Fünfergruppe wurde das vom Südwestfunk (SWR) ausgerichtete Turnier an einem Tag ausgetragen, so dass alle Fußballer bei einer 35-minütigen Spielzeit insgesamt 140 Minuten in den Knochen hatten.

Die DW-Fußballer erwiesen sich als das Team mit dem besten Durchhaltevermögen und beendeten jedes ihrer vier Spiele siegreich. Die Auslosung brachte es mit sich, dass es gleich im ersten Turnierspiel zu einer Neuauflage des Finals von 2013 kam, in dem die DW dem WDR unterlegen war. Diesmal jedoch zeigte das DW-Team von Beginn, wer der erste Anwärter auf die Meisterschale war und setzte den Gegner in dessen eigener Hälfte fest. Fast zwangsläufig fiel der Führungstreffer, als nach einem langen Einwurf von Nemanja Rujevic ein WDR-Verteidiger den Ball ins eigene Tor bugsierte. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem die DW-Elf aber bis zuletzt die besseren Chancen hatte und den 1:0 Sieg verdient über die Zeit brachte.

Express-Tempo

160606_ARDZDF_Meister03Im zweiten Turnierspiel wartete mit dem Zentralen Beitragsservice (ZBS), langjährig Beteiligten nach wie vor unter GEZ bekannt, ein eingespieltes Team, das dem hohen Tempo der DW-Fußballer früh Tribut zollen musste. Angriff um Angriff rollte auf das Tor des ZBS, der durch zwei Treffer von Bahri Cani, ein Tor von Carlos Campoamor und ein Eigentor klar mit 4:1 bezwungen wurde. Mit sechs Punkten aus zwei Spielen setzte sich die DW frühzeitig in der Tabelle ab. Einzig Gastgeber SWR konnte Schritt halten, der seine ersten beiden Partien gegen den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und den ZBS ebenfalls siegreich gestaltete.

Nachdem der SWR jedoch eine überraschende 0:2-Niederlage gegen den WDR einstecken musste, konnten die DW-Fußballer im dritten Spiel gegen den RBB bereits für eine Vorentscheidung sorgen. Entsprechend motiviert ging man bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit zu Werke. Erste Torchancen fanden nicht den Weg ins Tor. Nach einem langen Ball der Berliner landete ein Kopfball aus der DW-Abwehr plötzlich im eigenen Netz, das DW-Team musste erstmals einem Rückstand hinterherlaufen. Dass die Kicker auch damit umgehen können, zeigten sie in der Folgezeit. Carlos Campoamor gelang wenig später der Ausgleich, ehe nach Foul an Johann Müller im Strafraum der Schiri auf den Elfmeterpunkt zeigte und Carlos Campoamor vom die DW in Führung brachte. Wenig später sorgte dieser mit seinem dritten Treffer endgültig für klare Verhältnisse.

Konfortabel zum Sieg

Vor dem letzten Turnierspiel gegen den SWR war die Ausgangslage für die DW damit komfortabel, gesichert war der Turniersieg aber noch nicht. Bei einem Sieg über das DW-Team hätte der SWR punktemäßig noch aufschließen können und sich durch den dann gewonnenen direkten Vergleich den Turniersieg sichern können. Auch wenn der DW damit ein Unentschieden zur Meisterschaft genügte, spielte man von Beginn an voll auf Sieg. Die Beine wurden langsam schwerer, doch die Aussicht auf den ersten Turniersieg in der 53-jährigen Turniergeschichte setzte letzte Kräfte frei. Nach zehn Minuten erzielte Carlos Campoamor die verdiente Führung. Man zog sich nun etwas zurück, konnte den Gegner weiter aus dem eigenen Strafraum fernhalten und durch schnelle Gegenstöße vor das SWR-Tor kommen. Nach 20 Minuten vollendete die DW einen vorbildlichen Konter zur 2:0-Führung durch Bahri Cani.

Nach diesem Tor hielten die Kicker aus Bonn den Druck auf den Gegner aufrecht. Der SWR kam nicht mehr gefährlich vors Tor und als der Schiedsrichter die Partie schließlich beendete, fielen sich die DW-Spieler glücklich in die Arme: Deutscher ARD/ZDF-Fußballmeister 2016 – Deutsche Welle!

Mit einer beeindruckenden Geschlossenheit und einem 15-Mann-Kader, in dem jeder für jeden rannte und der durch seine Ausgeglichenheit überzeugte, war nach Meinung aller Beteiligten die Mannschaft von DW Sport plus verdienter Sieger. Im Tor überzeugte Erik Schneider durch sicheres Stellungsspiel. Seinen Strafraum hatte er stets unter Kontrolle und auf der Linie reagierte er glänzend.

Mitten im Weinberg

160606_ARDZDF_Meister02Zusammengehalten wurde der Abwehrverbund von Ardian Shala und Nemanja Rujevic, die das Spiel von hinten aufbauten und bei langen Bällen absolute Kopfballhoheit hatten. Rechts ließ Nicolas Campoamor keinen Angriff durch, und auf der linken Seite stopfte Rachid Oussous jedes noch so kleine Loch. Als Allrounder in der Defensive stand auch Shitao Li immer wieder seinen Mann.

In der Mittelfeldzentrale konnte die DW durch Jaime Campoamor und Carlos Garcia in jedem Spiel Dominanz aufbauen. Ihnen gelang es exzellent, gegnerische Angriffe im Keim zu ersticken und Stürmer und Flügelspieler in Szene zu setzen. Mit ihrer individuellen Klasse konnten Charif Rojhani, David Ecker und Luis Garcia-Casas immer wieder für Gefahr sorgen. Vorne verfügte d DW-Elf mit Bahri Cani und Carlos Campoamor über das treffsicherste Sturmduo des Turniers, das von Anis Ayadi hervorragend unterstützt wurde.

Am Abschlussabend auf der idyllischen Sportanlage im Baden-Badener Stadtteil Varnhalt, die ringsherum von Weinhängen umgeben war, nahmen die Spieler vom Rhein unter kräftigem Applaus der Teams die Meisterschale entgegen. Ein toller Erfolg für die DW-Kicker, die in den letzten Jahren den Titel immer um Haaresbreite verpasst hatten und auch in der höchsten Spielklasse des Betriebssportverbands Rhein/Sieg mit konstant guten Leistungen aufwarten. In der Meisterschaft geht es bereits am heutigen Abend mit einem Auswärtsspiel bei Uni Vandalia weiter. Die Meisterschale wird schon bald in der Vitrine des Fußballteams vor dem Reisebüro im Funkhaus zu begutachten sein.

Johann A. Müller / SH