Endlich wieder ein Dreier! Mit der wohl besten Leistung im bisherigen Saisonverlauf gelang der DW-Elf am Montagabend (16. April) ein überzeugender 4:1-Erfolg gegen das BKV-Urgestein ZAP Rheinaue.
Ein kurzer Exkurs in die Geschichte: Der Verein benannte sich nach der damaligen Stammkneipe der Kicker (Zur Alten Post), besteht bereits seit 1974 und bestritt sein erstes Spiel am 22.6.74 gegen das Deutsche Rote Kreuz – während zeitgleich Jürgen Sparwasser in Hamburg die westdeutsche WM-Euphorie vorübergehend abflauen ließ.
Die BKV-Geschichte der DW ist bekanntlich noch etwas kürzer, doch gelangen gegen ZAP in den vergangenen Jahren immer wieder packende Spiele mit wechselndem Ausgang. So hatte sich zum sechsten Spieltag auch der Vorsitzende des Fußballausschusses zur Spielleitung bereitgefunden. Dieser glänzte nicht nur durch einen sicheren Pfiff, sondern auch durch ein schmuckes Tattoo vom VfL 1848, das in den kommenden Relegationsspielen sicherlich noch Rückenwind verleihen wird.
Doch genug des Vorgeplänkels: ein solches gab es im Spiel überhaupt nicht. Die Gäste von der anderen Rheinseite legten beim Gastspiel in Beuel los wie die Feuerwehr. Die DW wurde früh angelaufen und das ein oder andere Mal versuchte man zu oft, sich spielerisch aus der eigenen Hälfte zu befreien, was ob der Agressivität des Gegners zu gefährlichen Ballverlusten führte. ZAP Rheinaue, mit vielen technisch sehr versierten Spielern ausgestattet, kreierte so zu Beginn gleich mehrere gute Chancen, von denen eine durch einen Gewaltschuss nach einer knappen Viertelstunde die Gästeführung mit sich brachte. Es blieb das einzige Mal, das Bahri als sicherer Rückhalt hinter sich greifen musste.
Die DW zeigte sich zunächst beeindruckt vom Tempo und der spielerischen Qualität des Gegners, fand aber mit zunehmender Spieldauer die nötige Ruhe, um vor dem Tor gefährlicher zu werden. Nachdem Thio nach 25 Minuten eine Ecke herausgeholt hatte, wartete das Gros beider Mannschaften darauf, dass sich mit Nemanja und Flo die beiden kopfballstarken DW-Innenverteidiger in den Strafraum bewegten. Nur Charif spielte da nicht mit. Mit einem gut getimten Eckball auf den zweiten Pfosten nutzte er die Unaufmerksamkeit der Gäste aus, und Thio erzielte mit einem sehenswerten Flugkopfball den Ausgleich. Der Treffer weckte neues Selbstbewusstsein, und langsam wurde deutlich, dass der Gast das anfangs angeschlagene Tempo nicht würde durchalten können. Fünf Minuten nach dem Ausgleich dann erneuter Jubel auf DW-Seite: Zwanzig Meter vor dem Tor hatte Mohamed den Ball auf halblinker Position erhalten. Von dort zwirbelte er mit dem rechten Fuß den Ball genau zwischen Pfosten und Torwart: 2:1 für die DW!
Sehenswerte Kombinationen
Mit der Führung im Rücken agierte die DW-Elf nun auch ohne Ball viel besser sortiert, verschob ganz hervorragend und agierte immer agressiver in den Zweikämpfen. Der Gegner wurde vom Tor weitgehend ferngehalten und nach vorn ergaben sich Räume, die durch einige sehenswerte Kombinationen genutzt wurde. Als der Schiedsrichter schon andeutete, dass nur noch eine Minute bis zum Pausenpfiff zu spielen sei, nutzte Johann eine misslungene Rückgabe eines ZAP-Verteidigers zum eigenen Keeper, um den Ball erst an selbigem vorbei und dann ins leere Tor zu schieben, so dass es mit einer 3:1-Führung in die Pause ging.
Ähnlich wie zu Beginn der ersten Halbzeit startete ZAP Rheinaue mit frühem Pressing, oft schon auf Höhe unseres Sechzehners. Doch mit Ruhe und Übersicht kombinierte sich die DW-Elf immer wieder aus der Bedrängnis, schaltete schnell um und war, wenn auch nicht mehr so häufig, in Ballbesitz, doch das gefährlichere Team. ZAP kam kaum zu klaren Torabschlüssen, die DW-Elf spielte ihre Schnelligkeitsvorteile nach vorn dagegen aus. Nach einer guten Stunde wurde ein Ballgewinn im Mittelkreis schnell genutzt, über zwei, drei Stationen gelangte der Ball durch direktes Spiel zu David, der von rechts in die lange Ecke zum 4:1 vollendete – das am schönsten herausgespielte Tor des Tages.
Dass eine 3-Tore-Führung komfortabel ist, aber auch schnell verspielt, weiß die DW-Elf aus Erfahrung nur zu gut. Umso bewusster war man sich, dass man die Konzentration hochhalten musste und nicht nachlassen durfte. Dies gelang eindrucksvoll. ZAP versuchte viel, doch gegen die starke DW-Abwehr war kein Durchkommen mehr. Fast wäre dann sogar noch das 5:1 gefallen, doch Anis hatte Pech, als er fünf Minuten vor dem Ende mit einem Freistoß aus 20 Metern Torentfernung nur die Latte traf. Und so bleibt nur noch zu berichten, dass der Schiedsrichter sein gutes Gespür für Timing unter Beweis stellte, als er das Spiel abpfiff und sich keine fünf Sekunden später das Flutlicht verabschiedete – es war halt 22 Uhr.
Doch auch im Dunkeln konnte sich die DW über einen gelungenen Abend und eine starke geschlossene Mannschaftsleistung freuen, bei der nach den Personalproblemen der letzten Woche drei Spieler zum Wechseln bereit standen und alle Akteure einen wichtigen Beitrag zum Sieg leisteten. Der Sieg war umso wichtiger, da in einer Liga mit ungerader Mannschaftsanzahl die DW in der kommenden Woche spielfrei hat und somit keine Punkte sammeln kann. So kann zumindest in Ruhe je nach Geschmack der Tag des Biers oder der Tag des Buchs begangen werden, ehe wir am 30. April in Meckenheim mit dem BKA in den Mai tanzen.