Kein gutes Pflaster

Premiere für die DW: Zum ersten Mal spielte das Team am Montag (11. Juni) auf dem neuen Kunstrasen in Röttgen – gegen die Söhne erwies sich dieser jedoch als kein gutes Pflaster. Nach 90 Minuten stand eine verdiente 3:1-Niederlage zu Buche.

Auch wenn man anerkennen muss, dass die Söhne in Röttgen eine extrem spielstarke Mannschaft haben, der die kleinen Ausmaße des Platzes zweifellos entgegenkamen, bleibt festzuhalten, dass die erste Halbzeit die schwächste der DW in dieser Saison war. Eine Angriffswelle nach der anderen rollte auf das DW-Tor zu, Entlastung fand praktisch nicht statt, weil der Ball kaum länger als zwei oder drei Stationen gehalten werden konnte. Lediglich Erik zeigte im Tor Normalform und bewahrte sein Team vor einem höheren Rückstand. So ging es nur mit 0:1 in die Pause.

Die zweite Halbzeit brachte zunächst keine Besserung, nahm dann aber einen höchst ärgerlichen Verlauf, nachdem ein Spieler  des Gegners mit einem Gewaltschuss aus kurzer Distanz an der Hand traf. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter, während der Berichterstatter ernsthaft darüber nachdenkt, zu den kommenden Spielen mit Klebeband anzureisen, damit wir uns vor dem Spiel die Arme am Körper festkleben können. Sei’s drum: Der Fußballgott hatte ein Einsehen, der Elfmeterschütze setzte den Ball am Tor vorbei. Dies war jedoch noch nicht der Weckruf für die DW, die wenig später per Freistoß das 0:2 hinnehmen musste.

Ruck da, Lethargie weg

Dann ging doch noch ein Ruck durchs Team. Auch wenn längst nicht alles klappte, wurde nun aggressiver verteidigt, Zweikämpfe wurden angenommen und jegliche Lethargie abgeworfen. Die Belohnung folgte prompt, wenn auch durch (ausgleichende) Ungerechtigkeit. Nach einem langen Einwurf von Henrik verlängerte Kris den Ball am kurzen Pfosten so, dass der Ball einem Söhne-Verteidiger auf die Hand fiel. Wie zuvor im DW-Strafraum, war damit weder eine Absicht noch eine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche verbunden. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Johann verwandelte zum 1:2 und damit war die Schlussoffensive eingeleitet. 

Die Söhne wurden zusehends nervöser, während die DW große Moral bewies und auf den Ausgleich drängte. Einige gute Möglichkeiten ergaben sich, fünf Minuten vor dem Ende erwuchs aus einem Konter der Gastgeber das 3:1.

In einem intensiven Spiel gegen einen starken und stets fairen Gegner sorgte der Schiedsrichter für einen unrühmlichen Höhepunkt, als er begann, einen DW-Spieler zu beleidigen. Leider ein bekanntes Muster des „Unparteiischen“. Trotzdem kann die DW-Elf auf der Leistung der letzten 30 Minuten aufbauen. Mit dem Engagement der Schlussphase können auch in den passend zur WM beginnenden russischen Wochen Punkte geholt werden. In der kommenden Woche wartet Tabellenführer Inter 2000, eine Woche später geht es gegen den Tabellenletzten Dynamo Bonn.