DW-Elf krönt starke Saison mit 4:1-Erfolg

Auch das letzte Saisonspiel konnte die Deutsche Welle erfolgreich gestalten. Gegen ZAP Rheinaue setzte sich die DW-Elf verdient mit 4:1 durch und wird die Saison, so der Gegner des gestrigen Abends sein Nachholspiel gegen die SG Phoenix Bonn nicht gewinnt, auf Platz 3 beenden. Bei eisigen Temperaturen auf dem Ippendorfer Kunstrasen legte die Welle einen guten Start hin und empfing den Gegner bereits sehr früh mit aggressivem Pressing, was zu zahlreichen Ballgewinnen führte. Als der gegneri sche Mittelstürmer, mit Abstand einer der Kleinsten seines Teams, jedoch nach einem Eckball völlig ungedeckt einköpfen konnte, stand es plötzlich 1:0 für die ZAP’ler.

Die Fussballer von DW Sport Plus auf dem PlatzVöllig unbeeindruckt legte die DW-Elf jedoch weiter ein hohes Tempo vor und wurde schon bald belohnt. Charif zirkelte – spiegelverkehrt zur vergangenen Woche – einen Eckball von der rechten Seite mit dem linken Fuß direkt ins Tor: Ausgleich. Das Unentschieden hatte jedoch nicht lange Bestand, denn nach einem Pass von Charif auf Mohammed drehte sich dieser dreimal um die eigene Achse, ehe er Carlos bediente, der zum 2:1 einschob. Das Spiel der DW-Elf wurde nun immer variabler. Viele gefährliche Angriffe wurden über außen eingeleitet, so dass viele gute Chancen und Standards dabei heraussprangen. Schließlich war es wieder ein Eckball von Charif auf den kurzen Pfosten, der das 3:1 für die Welle brachte. Ardian kam angerauscht und nagelte den Ball mit dem Kopf in perfekter Horst-Hrubesch-Manier in den Giebel. Womit das dritte Tor auf das Konto zweier der absoluten Protagonisten des gestrigen Abends ging: Charif war nicht nur an der Entstehung aller drei Tore der ersten Halbzeit beteiligt, sondern zeigte  sich auch in der Balleroberung bärenstark und füllte die Sechserposition damit in alle Richtungen perfekt aus. Und Ardian war der unumschränkte Herrscher im DW-Strafraum, aus dem er jeden hohen Ball souverän heraus köpfte und dabei mit Jaime, der Nemanja in der Innenverteidigung bestens vertrat, sehr gut harmonierte.

Einem Sturmlauf der Gastgeber in der zweiten Halbzeit nahm die DW-Elf dann schnell den Wind aus den Segeln. Der Spielaufbau wurde früh gestört und durch schnelle Ballgewinne wurden immer wieder gefährliche Konter eingeleitet, die am gestrigen Abend jedoch ein ums andere Mal stümperhaft vergeben wurden. Früh genug gelang durch einen erfolgreich zu Ende gespielten Konter jedoch das 4:1, so dass sich die DW-Elf das Zittern ersparen konnte. David hatte geschickt einen langen Ball von Peter durchgelassen, so dass Johann auf der linken Seite freie Bahn hatte und per Flanke Carlos bedienen konnte, der per Direktabnahme den Endstand herstellte. Mehr Konsequenz vor dem Tor hätte gut acht bis neun Tore ermöglichen können. Auf der anderen Seite hatte aber auch ZAP Rheinaue die ein oder andere gute Möglichkeit. Doch Joachim zeigte sich im DW-Tor wieder einmal in bestechender Form mit erstklassigen Reaktionen auf der Linie und ohne Unsicherheit bei Flanken. Selbst als er vom eigenen Mann geprüft wurde, konnte er noch zur Ecke klären.

Als der Schiedsrichter das Spiel schließlich beendete, war eine mehr als erfolgreiche Saison für die DW-Elf zu Ende gegangen. Begonnen hatte sie im Februar mit einem unglücklichen Unentschieden gegen Taxi Bonn. Der Ablauf dieses Spiels – eine in der Schlussphase verspielte 2:0-Führung sowie ein vergebener Elfmeter – sollte für die erste Saisonhälfte durchaus richtungsweisend sein. Im Pokal gelang jedoch problemlos der Einzug ins Viertelfinale  durch ein 2:0 gegen ZAP Rheinaue und ein 7:3 gegen die Sparkasse Köln/Bonn. In der Liga zeigte die DW-Elf stets ansprechende Leistungen, belohnte sich jedoch durch wenige Momente der Unachtsamkeit oft nicht dafür. So wurden auch in den Heimspielen gegen T-Mobile und den Deutschen Herold Zwei-Tore-Vorsprünge nicht über die Zeit gerettet, und gegen SG BMF/Bafin und das Team Zack kam man trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 0:0 hinaus. Doch es ging auch anders: Die beste Leistung der Vorrunde zeigte die DW-Elf auf der Lessenicher Asche gegen Phoenix, wo man verdient mit 2:1 siegte und damit die Anzahl der Gegner, die man in der A-Klasse noch nicht hatte schlagen können, auf einen reduzierte – Inter 2000. Ungefährdete Siege gelangen auch beim 5:0 gegen die Knochenbrecher Niederkassel und beim 5:3 gegen das Bundeskriminalamt. Insgesamt gab es in der gesamten Saison nur ein einziges Spiel, in dem die DW-Elf wirklich chancenlos war: das noch vor der Sommerpause stattfindende Rückspiel gegen Taxi Bonn, das mit 1:6 verloren wurde.

DWSportPlus_Fussball_02Das Fußballjahr hatte für die DW-Elf daraufhin jedoch zahlreiche Highlights parat. Ein 3:1 gegen T-Mobile und ein 4:1 bescherten unserem Team zum ersten Mal in der Geschichte den Einzug ins Finale des Pokalwettbewerbs. Während dieser Höhepunkt jedoch erst einmal auf sich warten ließ, stand am Fronleichnamswochenende das ARD/ZDF-Turnier an, bei dem wir als Ausrichter auf der Sportanalage Wasserland natürlich eine gute Figur machen wollten – was wir auch taten, sowohl bei der Organisation, bei der das Team großes Engagement zeigte, als auch auf dem Platz, wo man sich durch Siege gegen das Deutschlandradio Berlin, den WDR, den RBB sowie ein Unentschieden gegen den Hessischen Rundfunk den Gruppensieg sicherte. Im Halbfinale wartete die GEZ, die mit 6:1 abgefertigt wurde, ehe sich im Finale gegen den WDR zum ersten Mal die Chance bot, die Trophäe an die Kurt-Schumacher-Straße zu holen. Die DW-Elf war im gesamten Finale spielbestimmend und erspielte sich Chance um Chance. Nach einem Elfmeter von Ardian ging die Welle verdient 1:0 in Führung, vergaß es jedoch früh den Sack zu zumachen. Kurz vor dem Ende musste man dann den Ausgleich hinnehmen, und es kam zum Elfmeterschießen, einer Disziplin, bei der die DW-Elf noch dringenden Nachholbedarf hat. Die Welle verwandelte von vier Elfmetern nur einen einzigen und musste sich damit dem WDR geschlagen geben – trotzdem ein tolles Ergebnis nach einer starken Turnierleistung.

Nach der Sommerpause ging es zunächst unglücklich für die DW-Elf los. Auf dem Mini-Platz des BKA in Meckenheim konnte man sich durch eine engagierte Leistung nach 0:2-Rückstand wieder heran kämpfen, um kurz vor Schluss dann doch den 2:3-Gegentreffer hinnehmen zu müssen. Der guten Moral der DW-Elf machte dies jedoch wenig aus. Zwar verließ Christian uns, dem wir für sein Studium in Halle alles Gute wünschen, doch gesellten sich mit Jaime, Carlos und Holger drei echte Verstärkungen zu uns. Fortan konnten wir in jedem Spiel auf einen starken, ausgeglichenen Kader von 15, 16 Spielern zurückgreifen und nahmen einen Sieg nach dem anderen mit. In der Meisterschaft gelangen nun sechs Siege in Folge. Besonders bemerkenswert dabei: Zwei Siege gelangen davon gegen Inter 2000, die zwar am grünen Tisch wegen Einsatzes eines nicht spielberechtigten Spielers 19 Punkte abgezogen bekamen, aber auf dem Platz sonst ausschließlich Siege feierten – außer eben gegen uns. Wir schlugen Inter einmal 3:0, einmal gar mit 5:0 und ließen dabei dem Meister von 2011 nie den Hauch einer Chance. Einziger Wehrmutstropfen blieben zwei Spiele gegen Phoenix. Zunächst das Pokalfinale, das alles für ein legendäres Endspiel bereit hielt: Die Zuschauer waren zahlreich erschienen, auch die DW-Elf wurde gut unterstützt, während der Himmel seine Tore geöffnet hatten und es, wie es auf einer benachbarten Insel so gern formuliert wird, Hunde und Katzen regnete. Die Welle zeigte ein gutes Spiel, ging zweimal in Führung und führte zur Pause mit 2:1. Ein äußerst unglücklich abgefälschter Freistoß landete dann kurz nach der Pause im DW-Netz zum 2:2-Ausgleich. Da in der regulären Spielzeit kein weiteres Tor mehr fiel, ging es in die Verlängerung, in der die DW-Elf weiter gute Chance hatte, jedoch eine äußerst fragwürdige Elfmeterentscheidung hinnehmen musste, die dem Gegner den 3:2-Siegtreffer brachte.

Einige Wochen später musste man sich Phoenix dann ein weiteres Mal geschlagen geben – auf der heimischen Beueler Asche mit 2:4. Doch auch davon erholte sich die DW-Elf schnell und schlug nicht nur am letzten Spieltag ZAP Rheinaue deutlich, sondern auch eine Woche zuvor beim höchsten Saisonsieg das Team Zack mit 8:2. Am Ende bedeutet dies mindestens Rang vier, möglicherweise sogar Rang drei in der Endabrechnung. Zusammen mit zwei zweiten Plätzen im Pokal und beim ARD/ZDF-Turnier ist das eine hervorragende Ausbeute für das erst seit sechs Jahren bestehende Team. Jungs, es hat wieder einmal viel Spaß gemacht, mit euch zu spielen.  Von vorne bis hinten haben wir hervorragende Leistungen gezeigt: Joachim wuchs im Tor in wichtigen Spielen oft über sich hinaus. Und wenn er einmal fehlte, wurde er von Erik bestens vertreten, der sonst auch im Feld viele Akzente setzen konnte. Und wenn alle Stricke reißen, ist im Tor immer noch auf Ludger Verlass. Generell zeichnete sich die DW-Elf in dieser Saison durch eine äußerst starke Defensive aus, die zahlreiche Zu-Null-Spiele ermöglichte, während in der vergangenen Saison erst am letzten Spiel zum ersten Mal der eigene Kasten sauber gehalten werden konnte.  Mit Nemanja und Ardian hat sich ein souveränes Pärchen in der Innenverteidigung etabliert,  das stets die Lufthoheit hat, durch ein gutes Stellungsspiel besticht und auch in der Spieleröffnung Akzente setzen kann. Dazu sind Nemanjas Einwürfe stets ein probates Mittel, um tief stehende Abwehrreihen zu durchbrechen und gefährliche Torchancen zu kreieren. Mit Philipp, Sini, Erik und Holger können auch Außenverteidiger gelegentlich in der Zentrale in die Bresche springen. Ansonsten brachten diese vier und bis zu seinem Ausscheiden auch Christian auf den Außenbahnen so manchen Gegner zur Verzweiflung. Was ebenso für Peter und Sebastian gilt, die unermüdlich ihre Seiten beackern und nebenbei noch Zeit für einen Marathon unter drei Stunden haben oder sich schlicht auf nahezu jeder Position perfekt akklimatisieren können. Mit der wichtigste Grund für die Erfolgsserie der DW-Elf in der Rückrunde findet sich vor der Abwehr: Auf der Sechserposition bildeten Charif und Jaime eine fast uneinnehmbare Festung und sorgten für Stabilität und spielerische Dominanz im Mittelfeld. Charif hatte sich im Hinspiel in Niederkassel verletzt und fehlte dem Team monatelang, ehe er in der Rückrunde sein Comeback gab und zusammen mit Jaime zu so manchem Sieg des Teams entscheidend beitrug. Jaime ist ebenso ein Gewinn für das DW-Spiel wie sein Bruder Carlos, der die personifizierte Torgefahr ist und an vorderster Front beim Attackieren des Gegners mittlerweile unersetzlich ist. Unvergessen sein Dreierpack gegen Inter 2000. Und auch die offensiven Außen der DW-Elf sorgen stets für Gefahr: David, der immer für den ein oder anderen Treffer gut und auch in der Sturmspitze für die DW-Elf wertvoll ist, unsere Marokko-Connection mit Mohammed, Karim und Erik, Bob, der mit unorthodoxen Tricks so manchen Gegner verwirrt und nun auch Manuel, den wir seit gestern herzlich willkommen heißen. Und last but definitely not least:  unser Coach Bahri. Woche für Woche trägt er Sorge, dass das ganze Drumherum passt, dass wir eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bekommen, die motiviert und taktisch gut eingestellt ist, kämpft im Vorstand für unsere Fußball-Interessen und beim BKV bei den Vereinsmeiern um einen besseren Heimplatz und vieles mehr. Und dann steht er nach langer Verletzungspause wieder auf dem Platz, tunnelt seine Gegner und lässt so manchen Jungspund ganz alt aussehen. Vielen Dank dafür, auch an Sebastian für die viele logistische Arbeit rund ums Team.

Wenn diese Mannschaft so zusammen bleibt, bin ich mir sicher, dass unsere Chancen in der kommenden Saison noch größer sind, einen der drei Titel zu holen. Nicht mehr in der A-Klasse dabei sein werden dann die Absteiger SG BMF/Bafin sowie die Knochenbrecher Niederkassel. Dafür begrüßen wir als Aufsteiger mit Bonobo United und Dynamo Bonn zwei alte Bekannte. Und schließlich gehen unsere Glückwünsche an Marius und Taxi Bonn zur verdienten Meisterschaft – zusammen mit dem Versprechen, es den Taxifahrern im nächsten Jahr noch schwerer zu machen.

Bis dahin wünsche ich uns eine schöne Winterpause, fröhliche Hallenkicks und eine feucht fröhliche Weihnachtsfeier!

Dr. Johann Alexander Müller