Nach zuletzt drei Auftritten auf feinstem Kunstrasen in Folge musste sich die DW-Elf am Montag, 15. September, beim Auswärtsspiel in Bonn gegen das BKA mit der Graurheindorfer Asche begnügen, brauchte 15 Minuten und zwei Gegentore, um sich an Gegner und Untergrund zu gewöhnen, sicherte sich aber letztlich ein mehr als verdientes 2:2.
Wieder einmal musste die DW auf zahlreichen Positionen umstellen: Rachid stellte sich in den Dienst der Mannschaft und hütete in Vertretung von Joachim und Erik das Tor, Moussa gab sein Debüt in der Startelf, Bob versah nach Rückkehr aus dem Urlaub inzwischen schon gewohnt zuverlässig die linke Verteidigerposition, und Shitao sprang auch noch kurzfristig ein und half dem Team an allen Ecken und Enden.
Das Spiel begann dann äußerst hektisch. Schnell zeigte sich, dass auf der Asche eine gute Ballannahme eher dem Zufall entsprang und flache Pässe oft eine ganz andere Richtung nahmen als gewünscht. Trotzdem noch immer kein Vergleich mit der heimischen Kraterlandschaft an der Friesdorfer Straße. Es dauerte keine fünf Minuten, da klingelte es auch schon zum ersten Mal im DW-Kasten: Ein langer Ball aus dem Mittelfeld erreichte den gegnerischen Mittelstürmer, der Abstimmungsschwierigkeiten in der DW-Hintermannschaft per Kopf zum Führungstreffer nutzte. Keine zehn Minuten später ein ähnliches Bild: Die DW-Elf wartete auf einen Freistoß des Gegners, der sich dann aber als Einwurf herausstellte, bekam den Ball kurz in die Füße, verlor ihn dann am eigenen Strafraum wieder und musste ob der Handlungsschnelligkeit des BKA-Stürmers das 0:2 hinnehmen.
Danach herrschte noch kurze Konfusion im DW-Spiel, ehe man den Kampf auf schwierigem Geläuf annahm und zielstrebiger den Weg nach vorne suchte. Es war jedem nun klar, dass an diesem Abend kein Schönheitspreis zu gewinnen war, und so warf sich jeder DW-Akteur von nun an in die Zweikämpfe und durch kollektives Pressing wurde so mancher Ball erobert und dann blitzschnell umgeschaltet. Nach einem schönen Doppelpass zwischen Bahri und Moussa, verpasste Letzterer nur knapp den Anschlusstreffer. Doch wenig später, als Bahri den Ball im gegnerischen Strafraum abschirmte und sich gleich gegen mehrere Verteidiger behaupten konnte, war Johann zur Stelle und verkürzte auf 1:2. Die DW-Elf war nun am Drücker. Moussa und Philipp nutzten die Schwächen des Gegners auf der linken Abwehrseite aus und sorgten auf rechts für viel Betrieb. Ardian und Sini standen nun bis Spielende bombensicher in der Inneverteidigung, und Jaime und Charif trieben das Spiel von hinten an.
Mit einem knappen Rückstand ging es jedoch in die Halbzeit, aus der die Welle mit viel Elan zurückkehrte. Trotz des schwierigen Untergrunds kombinierte die DW-Elf sehenswert und entwickelte gute Einschussmöglichkeiten. Doch ein Fehler des Gegners musste schließlich für den Ausgleich herhalten: Einen langen Ball aus der DW-Abwehr wollte der gegnerische Libero per Kopf zu seinem Torwart zurückleiten. Bahri hatte jedoch die Situation geahnt, ging dazwischen und verwandelte mit einem satten Schuss ins rechte obere Eck. Nun war alles möglich. Das Spiel wurde noch intensiver, blieb aber trotz am Ende zahlreich verteilter gelber Karten (die meisten davon wegen zu frühzeitig ausgeführten Einwürfen) immer fair. Der DW-Elf boten sich noch gute Chancen zum Sieg, doch gegen Ende wurde auch Rachid im DW-Tor noch einmal auf die Probe gestellt, wehrte jedoch sicher ab.
Am Ende stand also jeweils ein Punkt für beide Teams. Aus DW-Sicht wäre mehr drin gewesen, wenn man den Anfang nicht verschlafen hätte. Wenn man aber nach einem so frühzeitigen Doppelschlag so zurückkommt und sich ins Spiel hineinkämpft, darf man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein. In puncto Moral und Einsatzbereitschaft blieb gestern wieder einmal wenig offen. Grund genug, der Aufgabe gegen den Deutschen Herold am kommenden Montag erwartungsfroh entgegen zu sehen.
Johann A. Müller / SH