Spiele gegen Phoenix sind für den objektiven Zuschauer in der Regel äußerst kurzweilig. So auch am Montagabend (25. September), als nach dem 7:6-Hinspielerfolg der DW-Elf das Rückspiel in Lessenich auf dem Spielplan stand. Auch diesmal musste die DW sechs Gegentore hinnehmen. Und damit eine Niederlage.
Auf der Habenseite konnte die DW nur vier Treffer verbuchen, drei Punkte blieben nicht völlig unverdient in Lessenich.
Auf DW-Seite war wieder Rotation angesagt – was im wesentlichen mit der unterirdischen Spielleitung der Vorwoche zu tun hatte. Die DW spielte druckvoll nach vorn und nutzte die sich bietenden Räume, um sofort Torchancen heraus zu spielen. Nach einer Viertelstunde erzielte Chi mit einem langen Ball über die Phoenixer Abwehr eine Packing-Rate von ungefähr 25 und erreichte mit dem Zuspiel Johann, der den Ball über den Keeper der Gastgeber ins Tor hob.
Sofort gab es Chancen, die Führung auszubauen, doch die Achillesferse der Blau-Weißen zeigte sich schnell. Bei langen Diagonalbällen lief man immer wieder hinterher, und bei Angriffen war man oft zu weit aufgerückt, so dass die Konteranfälligkeit trotz des kleinen Platzes enorm war. Phoenix drehte innerhalb von fünf Minuten das Spiel.
Nach einer Flanke von Henrik von links nagelte Rückkehrer Thio den Ball an die Latte, David schaltete am schnellsten und markierte den Ausgleich. Dann eine strittige Entscheidung vor dem DW-Tor bei einem weiteren Phoenix-Konter. Kurz vor der Strafraumgrenze prallten der Mittelstürmer der Gastgeber und Torwart Erik zusammen. Zum Entsetzen der Gäste entschied der Schiedsrichter auf Foul der DW und verlegte den Tatort in den Strafraum. Pech kam dazu, denn Erik ahnte die Ecke und hätte den Strafstoß fast noch abwehren können. Zu allem Überfluss erhöhte Phoenix kurz vor der Pause durch einen weiteren Konter auf 4:2.
War die DW in den Minuten vor der Pause recht schlafmützig unterwegs, so sollte sich dies auch nach der Pause zunächst fortsetzen. Nach zwei weiteren vermeidbaren Fehlern erhöhte Phoenix auf 6:2. Für die Gastgeber war das Spiel nun gelaufen, doch die DW zeigte ihr Kämpferherz und bestimmte deutlich das Spiel. Nach einer starken Flanke von Rachid von der linken Seite markierte Thio das 3:6 und Hoffnung kam auf.
Wenig später wurde ein Ball von Charif gerade noch von der Linie gekratzt, dann traf Rachid per Distanzschuss zum 4:6. Hätten wir noch ein bisschen weitergespielt, wäre sicher mehr drin gewesen. Doch auch in diesem Spiel war nach 90 Minuten Schluss. Fazit: Vorn hätten wir mehr Dinger machen müssen. Doch vier Tore auswärts könnten auch zum Punktgewinn reichen, dann hätten wir im Kollektiv besser verteidigen müssen. Schade, denn der Gegner war sicher nicht besser. Aber gerade die kämpferische Einstellung und viele gute spielerische Ansätze lassen auf dreifache Punktgewinne in den nächsten Wochen hoffen.
Am kommenden Montag geht es wieder in voller Besetzung gegen die Knochenbrecher Niederkassel.
Johann Heilmann / SH