Die Kicker der DW um Teamchef Bahri Cani gehen in die Winterpause – mit stolzen 35 Punkten in der BKV-Liga. Ein Saison-Höhepunkt: Zum dritten Mal in Folge holten die Jungs den ARD/ZDF-Turnierpokal. Eine Bilanz.
Seit zehn Jahren mischt die DW schon im organisierten Betriebssportfußball des Rhein-Sieg-Kreises mit – mit Erfolg. Für die jüngeren Zeitgenossen ein kurzer Ritt durch die Vergangenheit:
2008 – C-Klasse 8. Platz
2009: C-Klasse: 1. Platz und Aufstieg in die B-Klasse
2010: 1. Platz und Aufstieg in die A-Klasse
2011 DW-Elf spielt nun ununterbrochen in der A-Klasse, geriet dabei niemals ernsthaft in Abstiegsgefahr und sicherte sich zweimal den dritten Platz.
Im Pokalwettbewerb wurde einmal das Finale erreicht (2013), in dem man erst im Finale in der Verlängerung unterlag, ein weiteres Mal war erst im Halbfinale Schluss (2017).
Auch die Bilanz bei ARD/ZDF-Turnieren seit 2010 kann sich sehen lassen: Nach vier zweiten Plätzen (2011, 2013-2015), einem dritten (2012) und einem vierten Platz (2010) gelang in den Jahren 2016 bis 2018 stets der Sieg im überaus prestigeträchtigen Turnier.
Auch in diesem Jahr gehörte die DW zu den wenigen Mannschaften, die nicht ein Spiel wegen Personalmangel absagen musste. In der Hinrunde mühten sich acht wackere DW-Kicker mit einer 4-3 Taktik, die später noch um einen achten Feldspieler ergänzt wurde.
Der Saisonstart verlief holprig. Am ersten Spieltag war die Elf um Teamchef Bahri Cani gegen das Team Telekom zwar lange Zeit überlegen, verlor aber letztlich unglücklich mit 1:2. Umso größer die Erleichterung beim Heimspiel gegen Phoenix, als Bahri zum ersten Mal seine Torwartqualitäten unter Beweis stellte und entscheidenden Anteil daran hatte, dass ein 1:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg gedreht werden konnte.
Leider war gegen selbigen Gegner im Pokal schon in der ersten Runde Schluss. Groß war die Chance, zum ersten Mal seit 2010 wieder einen Sieg gegen Taxi zu landen, doch beide Spiele wurden knapp verloren. Mit einem Unentschieden gegen die Post und einer klaren Niederlage gegen die Deutsche Bank ging die Saison dann schleppend weiter, umso wichtiger, dass im April der DW-Kader langsam aber sicher zu alter Größe zurückfand. So gelang ein ungefährdeter 4:1-Erfolg gegen ZAP Rheinaue, bei dem David mit einem schönen Heber den schönsten Treffer erzielte, ehe in einem denkwürdigen Spiel die BSG Zürich mit 4:3 geschlagen wurde.
Gegen Zürich führte die DW-Elf kurz vor Schluss mit 3:2, als plötzlich das Flutlicht ausfiel. Der Schiedsrichter entschied jedoch, dass es noch hell genug war – was man durchaus auch so sehen konnte. Ohne Flutlicht kamen die Züricher, die über die Spielfortsetzung gemurrt hatten, zum 3:3 Ausgleich. Nun war von Spielabbruch keine Rede mehr, beide Seiten wollten den Sieg. Den sicherte sich die DW-Elf dann in der Schlussminute, woraufhin die Gegner des Versicherungsgewerbes Protest einlegten, der schlussendlich aber in mehreren Instanzen abgelehnt wurde.
Auch Aufsteiger Bonobo wurde in einem starken und umkämpften Spiel in die Schranken gewiesen. Vor der Sommerpause warteten dann mit Inter 2000 und mit den Söhnen zwei Meisterschaftsanwärter. Besonders gegen Inter wäre dabei mehr drin gewesen. Nach anfänglichem Rückstand dezimierte sich der Gegner nach einer Tätlichkeit gegen Mohammed selbst, so dass in Überzahl eine 3:2-Führung herausgespielt wurde. Mit dieser Führung im Rücken stürmte das DW-Team jedoch blind weiter nach vorne, so dass am Ende nicht einmal ein Punkt gesichert wurde. Vor den Ferien gelang noch ein starker 5:4-Sieg gegen das Team Telekom, der das Tabellenbild für die DW wieder halbwegs gerade rückte. Ein Spiel, in dem Nemanja bewies, dass er auch als Torwart eine gute Figur macht, nichts nur als Abwehrmann und im Sturm.
Nach der Sommerpause passten zwar zunächst die Ergebnisse nicht, doch konnten wir uns über zahlreiche Neuzugänge freuen: Simon verstärkte auf Anhieb das Mittelfeld, Nima half im Tor oder auf dem Feld aus, wenig später gaben auch Uwe und Cai ein gelungenes Debüt, und Jonathan kehrte nach überstandener WM-Berichterstattung zurück ins Abwehrzentrum. Im September ein weiteres Highlight: Durch eine starke kämpferische Leistung gelang trotz Rückstand ein 3:2-Erfolg gegen den Meisterschaftsanwärter Deutsche Bank. Abstiegssorgen, die kurz aufgekommen waren, wurden so schnell wieder vertrieben, auch wenn im darauffolgenden Spiel die deutliche Überlegenheit gegen ZAP Rheinaue, die in eine 2:1-Führung durch einen Ardian-Elfmeter mündete, nur zu einem 2:2 langte. Bemerkenswert: Der DW-Kader umfasste gleich 17 Akteure, Rekord in diesem Jahr.
Leider mussten wir in dieser Phase für einige Spiele verletzungsbedingt auf Charif und Rachid verzichten, die nach ihrer Rückkehr sofort wieder zu alter Form fanden und durch Pässe und Tore glänzten. Gegen Tabellenschlusslicht Dynamo gewann die DW noch sechs Punkte am grünen Tisch, weil der Gegner gleich zweimal nicht antrat. Dann ging es weiter mit dem höchsten Saisonsieg, einem 7:1 gegen das BKA. Bei den darauffolgenden Siegen gegen Zürich und Bonobo stellte Chi nicht nur sein fußballerisches Potenzial (indem er Henriks vorübergehende Absenz auf der linken Seite fast vergessen ließ), sondern auch seine sportjournalistischen Qualitäten unter Beweis: Am Ende hieß es zweimal 3:2 für die DW. Weitere Freude kam auch durch das Comeback von Shitao auf.
Den Abschluss bildeten die Spiele gegen die Söhne und Inter. Höhepunkt dabei: Arbers Sololauf gegen Inter in der Schlussminute, der zum verdienten Ehrentreffer führte. So steht nun am Ende der Saison mindestens ein siebter, vielleicht sogar ein sechster Platz mit stolzen 35 Punkten. Männer, es war ein schönes Jahr mit euch. Es hat wieder viel Spaß gemacht. Das eine oder andere Spiel wird sicher noch länger in Erinnerung bleiben.
Nun können wir ein paar Wochen die Füße hoch legen und uns auf die Weihnachtsfeier freuen. Nicht vergessen wollen wir aber unseren lieben Baha (Güngör). 2008, als das DW-Team gegründet wurde, war ich noch nicht Mitglied des Teams. Ich weiß jedoch, dass Baha in den Anfangsjahren einen sehr wichtigen Anteil am Erfolg der Mannschaft hatte, als Torwart, aber auch durch seine Art, das Team zusammenzuhalten und in pointierter Weise die Spiele für ein breites Publikum zusammenzufassen.
Baha, Danke für alles, was Du für das DW-Team gemacht hast. Mögest Du in Frieden ruhen.
Johann Heilmann / SH