Abstiegsplätze adé

Es war eine Frage des Willens und über weite Strecken nichts für Fußballästheten. Mit einer kämpferischen Leistung sicherte sich die DW-Elf am Montag, 1. Juni,  im Bonner Stadtteil Beuel drei Punkte gegen den Tabellenzweiten Germania Impekoven. 

Durch den ersten Erfolg gegen Germania seit 2011 schraubte die DW ihr Punktekonto auf neun hoch und verabschiedete sich mit dem zweiten Sieg in Folge von den Abstiegsplätzen.

Die Platzverhältnisse in Beuel ließen wenig technische Kabinettstückchen erwarten. Das Spiel war über weite Strecken von langen Bällen auf beiden Seiten geprägt. Umso wichtiger, dass die Innenverteidigung mit Ardian und Nemanja einen absoluten Sahnetag erwischte und praktisch jedes Kopfballduell gewann. Dies verlieh dem DW-Spiel große Sicherheit. Der DW-Sturm scheiterte immer wieder am Germania-Keeper, der nicht nur optisch frappierende Ähnlichkeit mit dem Pokal- und Champions-League-Torwart des FC Barcelona aufwies.

Pragmatischer Stil

Bei den Impekovenern machte sich zunehmend Unruhe breit. Schiedsrichterentscheidungen wurden lautstark kommentiert, auch innerhalb der Mannschaft kam es zunehmend zu Unstimmigkeiten. Ganz anders die DW: Unbeeindruckt pflegte man einen pragmatischen Stil, der schließlich belohnt wurde. Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte wurde blitzschnell umgeschaltet, Moussa spielte David frei und der verwandelte trocken ins kurze Eck zum 1:0. Der Führungstreffer gab der DW-Auswahl zwar nicht unbedingt Sicherheit, doch so lange die Bälle schnell aus der Abwehr geklärt wurden und der Gegner weiterhin seine Schwierigkeiten mit Ball und Geläuf hatte, blieb die Gefahr für das DW-Tor, wo Joachim ein sicherer Rückhalt war, aus.

Nach der Pause ließ sich die DW-Elf stark zurückdrängen. Immer wieder sorgte Rachid durch starke Antritte aus der eigenen Defensive für gefährliche Momente vor dem Germania-Tor. Als die verbalen Undiszipliniertheiten des Gegners einen vorläufigen Höhepunkt erreichten, gelang dem Gast der Ausgleich. Germania hatte einen Freistoß schnell ausgeführt, die DW war kurze Zeit unachtsam – und schon stand es 1:1.

Hitziges Gefecht

In einem zunehmend hitziger werdenden Spiel zahlte sich aus, dass die DW die Ruhe bewahrte und mit vorbildlichem Kampf dem Gegner zusehends die Lust am Spiel nahm. Zehn Minuten vor Schluss wurde es richtig turbulent. Aus 25 Metern Entfernung verwandelte Jaime einen Freistoß direkt ins Netz. Der Schiedsrichter zeigte Richtung Anstoß, und die DW-Elf jubelte über den Führungstreffer. Der Gegner rannte in kompletter Mannstärke Richtung Schiedsrichter, weil Impekoven der Meinung war, der Freistoß sei indirekt gewesen; auf dem Platz herrschte Basaratmosphäre. Die Hälfte der Impekovener machte Anstalten, aus Protest das Spielfeld zu verlassen, bis der Schiri seine Entscheidung revidierte, das Tor zurücknahm und auf Abstoß entschied.

Jetzt erst recht, war nun das Motto. Die DW-Elf kam zu weiteren Chancen. Schließlich die 88. Minute: Jaime klärte einen Ball in der eigenen Hälfte. Dieser erreichte Bahri im Sturmzentrum, der gekonnt zum 2:1 verwandelte. Riesenjubel bei der DW-Elf. Ein kämpferisch starker Auftritt, der Mut macht für das ARD-/ZDF-Turnier, das am kommenden Wochenende (6./7. Juni) in Saarbrücken ausgetragen wird.

Johann A. Müller / SH