Back to the roots hieß es am Montagabend (13.4.) für die DW-Elf: Dort, wo das Team 2008 in der C-Klasse angefangen hatte, traf man auf den starken Aufsteiger „Die Söhne“ in Dottendorf. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber der Vorwoche gelang der DW durch ein 2:1 der dritte Sieg in Serie.
Die Temperaturen waren ideal, der Aschenplatz nicht wirklich, doch beide Teams ließen sich nicht vom holprigen Geläuf beeindrucken. Die DW konnte diesmal nur auf zwölf Spieler zurückgreifen, der verletzte Nemanja unterstützte von der Seitenlinie. Zu Beginn war die Auseinandersetzung von gegenseitigem Respekt geprägt. Der Gastgeber versuchte über viel Ballbesitz zum Erfolg zu kommen, ließ den Ball immer wieder in der eigenen Abwehrkette die Seiten wechseln und versuchte, mit langen Diagonalbällen die DW-Abwehr in Verlegenheit zu bringen.
Die DW reagierte taktisch klug, ließ sich nicht herauslocken, verschob gut und setzte in den richtigen Momenten auf schnelles Pressing, das manchen Ballverlust der Gastgeber provozierte. Das Spiel wurde gegen die im Durchschnitt zehn Jahre jüngeren Gastgeber äußerst laufintensiv.
Die neu formierte Innenverteidigung mit Jonathan und Florian funktionierte exzellent, sie hatte absolute Lufthoheit und entschärfte manch kritische Situation bereits im Ansatz. Auch auf die Außenverteidiger kam viel Arbeit zu. Auf links verrichtete Rachid dabei einen hervorragenden Job und wurde immer wieder von Henrik unterstützt, der trotz aller Defensivarbeit auch Akzente nach vorn setzen konnte. Rechts störte Sini seine Gegner empfindlich am Durchkommen.
Nachdem die DW zu ersten Torabschlüssen gekommen war, erspielten sich auch die Söhne erste Möglichkeiten. Nach gut 25 Minuten kam ein Angreifer der Gastgeber im Strafraum zu Fall. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt, die Söhne verwandelten zum 1:0.
Die DW reagierte wenig geschockt. Zehn Minuten vor der Pause landete ein Distanzschuss am Arm eines Sohnes, der Schiedsrichter entschied wieder auf Elfmeter, Johann verwandelte zum 1:1.
Dynamik pur im Mittelfeld
Das DW-Mittelfeldzentrum mit Charif und Kris eroberte die Bälle und leitete schnelle Angriffe ein, die DW-Offensive mit Bahri, David, Tio und Johann blieb so stets gefährlich. Eine Viertelstunde vor Schluss verletzte sich Bahri, aber da die DW nicht mehr wechseln konnte, biss er auf die Zähne und zog so immer noch Verteidiger auf sich, was sich fünf Minuten vor dem Ende auch auszahlte. Charif war auf der linken Seite auf die Reise geschickt worden, keine Spur von anstrengenden Kosovo-Tagen, sondern Dynamik pur. Er schüttelte alle Verteidiger ab, wartete dann auf den heraneilenden Johann, passte zurück, und Johann markierte den Führungstreffer für die DW.
Die Söhne begannen nun noch einmal mit hektischen Angriffen, die DW wehrte sich tapfer, musste in der Schlussminute noch einen Freistoß aus 18 Metern Torentfernung überstehen und jubelte am Ende über den dritten Sieg in Serie. Es war sicher die bisher beste Saisonleistung der DW: mit kämpferischem Einsatz, mit taktischer Disziplin, aber auch mit vielen guten spielerischen Momenten gegen einen Gegner, der sicher am Ende der Saison einen der oberen Plätze der Tabelle belegen wird. Wenn man den gestrigen Abend betrachtet, spricht aber nichts dagegen, dass die DW dies am Ende nicht auch tun wird.
In der Tabelle ist die DW-Elf nun auf Platz 7 Teil eines dichten Verfolgerfeldes von Taxi Bonn. Taxi hat 13 Punkte, dahinter folgen die Knochenbrecher Niederkassel mit zehn Punkten, es folgt eine Reihe von Teams mit jeweils neun Punkten, zu denen auch wir zählen. Am kommenden Montag können wir unsere Punktezahl bereits in den zweistelligen Bereich schrauben. Es wird nicht leicht, aber mit einer Leistung wie der gestrigen sollte ein Sieg gegen Phoenix drin sein.
Johann Alexander Heilmann / SH